Wenn der Reitplatz regelmäßig in Matsch versinkt oder aus einem anderen Grund aufgebessert werden muss, empfehlen Bodenexperten den Einsatz einer sogenannten „Paddockplatte“. Für die Bodenbefestigung bringen sie zahlreiche Vorteile: die Paddockplatte ist langlebig, erlaubt eine vertikale Entwässerung und verhindern, dass Pferde graben.
Was ist eine Paddockplatte?
Pferde mögen einen trockenen Untergrund, der hygienisch und fest ist. Durch regelmäßiges Treten auf den Flächen verdichtet sich der Boden jedoch und es entsteht ein zu harter Untergrund. Die Paddockplatte bietet hier eine ideale Bodenbefestigung, um die Flächen flexibel und durchlässig zu halten.
Die Platten sind in verschiedenen Größen erhältlich und beginnen bei einer Stärke ab 3 cm. Die meisten Matten haben Kantenlängen von 30 bis 50 cm und werden bündig verlegt. Sie sind wahlweise bis 400 t/qm, bis 450 t/qm, bis 500 t/qm oder auch nur bis 120 t/qm belastbar. Je nach Hersteller bestehen die elastischen Matten aus LDPE (recyclingfähig) oder einem anderen Kunststoff. Die Matten verfügen über einen wabenförmigen oder viereckigen Aufbau und werden meist über ein Stecksystem miteinander verbunden.
Eine Paddockmatte schützt die Gelenke der Pferde, denn die weichen Matten sind flexibel und gleichen den Druck durch die Begehung zuverlässig aus. Zudem bieten sie eine sinnvolle vertikale Entwässerung: Sowohl Regenwasser als auch Urin kann quer abfließen und versickert nicht im Boden.
Was muss bei der Planung einer Reitplatzbefestigung beachtet werden?
Eine Paddockmatte kann nicht ohne Weiteres auf den Untergrund verlegt werden, auch wenn Hersteller immer wieder damit werben. Der Untergrund muss zumindest vorbereitet sein: Unebenheiten beispielsweise haben zur Folge, dass sich die Paddockplatte recht schnell senkrecht hebt, sich verschieben oder andersartig selbständig machen. Trotzdem können einige Typen der Paddockplatte ohne Unterbau verlegt werden. Gerade bei schwierigen Böden und Matsch sollte beim Reitplatzbau aber ein Unterbau in Betracht gezogen werden.
Die Wahl geeigneten Paddockplatte gestaltet sich dabei nicht immer einfach. Die unterschiedlichen Hersteller bieten eine zum Teil unübersichtlich große Bandbreite an Matten und Platten. Zu den einfachen Platten kommen zudem Kombi-Systeme, die aus einer Paddockplatte und einer darüber ausgelegten Gummimatte bestehen und somit als eine eine Art Unterbau plus Auflage fungieren. Zudem existieren unterschiedliche Größen, wobei größere Platten stabiler sind als kleine Platten. Unter Umständen lassen Sie sich aber nicht so leicht verlegen.
Wichtige Fragen im Vorfeld sind:
Wie wird der Boden belastet? Muss er rutschfest sein, begehen regelmäßig mehrere Pferde gleichzeitig die Fläche? Wird der Reitplatz von Maschinen befahren?
Wie sieht der Boden aus?
(Es macht einen Unterschied, ob der Untergrund aus Sand oder Lehm besteht, ob es ein Gefälle oder eine Kuhle gibt.)
Wird der Reitplatz auf dem eigenen Grund und Boden gebaut, oder handelt es sich um einen gepachteten Platz?
(Hintergrund: Paddockplatte ohne Unterbau können schadensfrei rückgebaut werden, bei einem Unterbau ist das nicht möglich.)
Welche Kosten sind stemmbar?
(Paddockplatten werden per Spedition geliefert. Je näher der Hersteller ist, desto günstiger wird es. Auch die Art der Befestigung der Platten spielt eine Rolle: Miteinander verzahnte Platten brauchen keine Umrandung. Eine Umrandung ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Der Unterbau allein schlägt mit 12-25 € je qm zu Buche.)
Verlegung einer Paddockplatte
Die erste Möglichkeit besteht darin, die Platten auf eine Tragschicht zu verlegen. Dazu wird der Untergrund grob eingeebnet und eine tragende Schicht aus Schotter aufgebracht. Darüber werden die Paddocklatte verlegt und anschließend mit Paddocksand, Kies oder Splitt verfüllt.
Alternative: Schicht-System
Paddock wie auch Reitplatz können auch ohne Platten befestigt sein und trotzdem gut entwässern. Das Schicht-System kommt aus dem klassischen Reitplatzbau und ist dort besonders bewährt: Auf den grob eingeebneten Baugrund wird eine Tragschicht aus Schotter aufgebracht. Darüber befindet sich eine im gleichen Maß starke Trennschicht, auf dem Paddocksand aufgebracht wird. Nachteilig bei diesem System ist, dass Pferde beim Graben den Sand mit der Trennschicht vermischen und die Trennschicht aufreißen.
Fazit: Richtige Planung und Bodenvorbereitung als Grundvoraussetzungen
Eine Paddockplatte ist nicht unbedingt kostengünstig. Wer so viel Geld ausgibt, will am Ende einen stabilen Untergrund mit langer Lebensdauer haben. Daher ist es grundsätzlich zu empfehlen, unter den Platten eine Tragschicht aus Schotter aufzubringen. Das Ergebnis ist allerdings nur dann zufriedenstellend, wenn der Baugrund mittels Lasertechnik begradigt wurde. Platten ohne Unterbau zu verlegen, führt häufig zu hochstehenden Platten und bei matschigem, lehmigem Boden unter Umständen zu noch mehr Matsch. Die richtige Vorbereitung ist also wichtig.…
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